Ein neuer Tag, ein neues Ferment!
Radieschen sind ein nettes Gemüse. Anders als viele ihrer Gemüsekollegen haben sie einen nennenswerten Eigengeschmack. Sie schmecken insbesondere wenn sie jung sind, und noch besser mit Butter und Salz. Man kann sie im Balkonkasten ausbrüten, und wenn sie mal zu lange liegen, durch ein Wasserbad entschrumpeln. Wer würde das nicht gerne können.
Was läge also näher, als sie haltbar zu machen und gleichzeitig zu einem feinem Bier-und-Brot-Accessoire zu befördern. In der Tat haben Pickles jeder Art in dieser Darreichungsform ihre größte Daseinsberechtigung.
Im Netz finden sich verschiedene Rezepte für fermentierte Radischen, ich habe mich zunächst einer einfachen Variante versucht, nur in Salzlake mit etwas Estragon.
Fermentierte Radieschen
- Radieschen, gewaschen und geputzt
- 2%ige Salzlake (etwa 1l Wasser + 20g Salz)
- 1 Zweig Estragon, gewaschen
- Einmachglas
Die Radieschen möglichst dicht in ein Einmachglas füllen, ruhig etwas stopfen, so dass sie später möglichst nicht schwimmen, sondern an ihrem Platz bleiben. Estragon-Zweig zwischen die Radieschen friemeln, Glas mit Salzlake auffüllen, so dass die Radieschen bedeckt sind. Deckel locker zudrehen.
Ich habe den Radieschen ihre Mikroorganismen danach sieben Tage bei Raumtemperatur starten lassen – am Ende sieht man sie schon deutlich „blubbern“. Danach Aufenthalt im Kühlschrank für mind. drei weitere Wochen.
Fun fact: Die Radieschen geben die Farbe der Schale an die Salzlake ab und sehen im Glas hinterher eher wie rosa Marshmellows aus. 🙂
Haps!
(#spoiler Das Ergebnis schmeckt salzig-sauer-fermentig, mit nur noch einer sehr milden Radieschen-Schärfe. Mit dem Estragon hätte ich noch großzügiger sein können, ist aber eine lohnenswerte Kombination.)